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Ringvorlesung: Tod im Kino
Nahezu seit Beginn der Filmgeschichte hat der Film mit Vorliebe das Sterben inszeniert. Und bis heute, so scheint es, ist der Tod eines der beliebtesten Narrative im Kino geblieben – vielleicht, weil er auch für das eigene Leben den einschneidendsten Wendepunkt darstellt und der Spielfilm ganz besonders zur Identifikation einlädt.
Von der Sichtbarmachung des Grauens über die Befriedigung der Schaulust, vom befreienden Weinen bis zum Umgang mit dem Jenseitigen zeigt uns das Kino die unterschiedlichsten Facetten des Themas Tod.
Diese sollen in der Ringvorlesung beleuchtet und vorgestellt werden, quer durch Filmgenres und interdisziplinär.
Die Veranstaltung findet jeweils Dienstags um 19 Uhr im Filmstudio der HBK statt (05/110). Der erste Vortrag ist am 30.10.07.
Das vollständige Programm findet ihr auf der Homepage zur Ringvorlesung.
Tod im Kino, Gedränge in der Filmklasse und Applaus für "A Matter of Life and Death"
Sind fleißige Voodoo-Zombies der Ausweg aus der Wirtschaftskrise? Und bekommt man als Engel Flügel oder Propeller? Diese und andere Fragen waren Teil der Eröffnungsveranstaltung zur Ringvorlesung Tod im Kino, die am Vorabend zu Halloween in der völlig überfüllten Filmklasse der HBK stattfand.
"Komm, o Tod, du Schlafes Bruder!"
So heißt es im Bach-Choral, dem der Titel des gestrig in der Ringvorlesung Tod im Kino vorgestellten Films, Schlafes Bruder, entstammt. Neben der Musikgeschichte führte Bettina Wahrig natürlich auch ihre eigene Disziplin der Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte, sowie Literatur, Religion und Kunst ins Feld um dem Tod im Kino auf die Schliche zu kommen – ein wahrlich interdisziplinärer Vortrag!
Tod im Kino durch Schrift - Der Name der Rose
Warum der Verzehr eines Buches tödlich sein kann und was Sherlock Holmes mit scholastischem Lesen zu tun hat erklärte der Typograf Jörg Petri gestern in seinem ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Vortrag über den Film Der Name der Rose, der Teil der Ringvorlesung Tod im Kino war und wieder zahlreiche Zuhörer in die Filmklasse gelockt hatte.
Das Leben ist eine tödliche Krankheit...
...die auf sexuellem Wege übertragen wird. Dieser “Klospruch”, der sich in einem von Michael Brynntrups Filmen wiederfindet, bringt einiges vom gestrigen Abend, den Birgit Hein und der Künstler selbst im Rahmen der Ringvorlesung Tod im Kino sehr inspirierend ausgestaltet hatten, auf den Punkt.
Die Erotik des Sterbens
Man nehme: Ein bisschen von Sigmund Freuds Kulturtheorie, einen kanadischen 70er-Jahre-Horrorfilm aus einer Softpornofilmschmiede, sowie Serjoscha Wiemer, der beides auf wissenschaftliche Art und Weise verknüpft und man erhalte einen weiteren unterhaltsamen Vortrag bei Tod im Kino.
"Es lebe der Geist des Kinos"
So lautete die das Schlusswort von Katharina Sykoras Vortrag zu Pedro Almodóvars Film Volver, in dem eine vermeintlich verstorbene Mutter scheinbar als Geist wiederkehrt und der in vielen Teilen seiner Handlung sein eigenes mediales Wesen reflektiert.
It's a wonderful Life
Kann ein Film, der 1947 beinahe fünf Oscars gewann und dessen Handlung um einen suizidgefährdeten Wohltäter kreist, vom FBI als subversiv eingestuft wird als Brückenschlag vom Tod im Kino zum Fest der Liebe funktionieren? Laut Thomas Knieper, der mit It’s a wonderful Life eben diesen Film vorstellte schon…
Der Verlorene Peter Lorre
Peter Lorres Herz hörte zwar erst 1964 auf zu schlagen, doch gestorben war er bis dahin schon mehr als einmal – und das nicht nur innerhalb seiner Filmrollen, sondern auch auf verschiedenen Ebenen seines realen Lebens. Sein Regie- und Drehbuchdebut Der Verlorene von 1951 identifizierte Prof. Dr. Rolf Nohr dieser These folgend in seinem Vortrag der Ringvorlesung als das Werk eines faktisch untoten – sei er nun ein Hock-Auf oder ein Grabschmatzer.
Armer Stracci...
Was haben hungrige Schauspieler, dumme Journalisten und diktatorische Regisseure mit einem Tableau Vinant von Pontormos manieristischem Gemälde der Grablegung Christi zu tun? Wahscheinlich nichts außer Pier Paolo Pasolinis Kurz-Film “La Ricotta” und somit den gestrigen Vortrag vom ehemaligen HBK-Prof Michael Glasmeier der die vorletzte Veranstaltung der Ringvorlesung Tod im Kino ausfüllte.
'Der krönende Abschluss sind die Filme...
...und nicht der Vortrag’, meinte Frau Klippel selbst, die in der letzten Veranstaltung den Tod der Frau im frühen Kino thematisierte und dazu vier Filme dieser Epoche als restaurierte Kopien, dank 18-Bild-Projektor sogar in korrekter Geschwindigkeit, zeigte.